Back to the roots. Auch mein allererster Oldtimer 1988 war ein US-car, ein Thunderbird. Danach jedoch stand kein Amerikaner mehr in der Garage. Die amerikanischen Fahrzeuge der frühen 50er Jahre jedoch üben erneut auf mich eine eigenartige Faszination aus. Die Vermutung, dass diese Dinosaurier nur schwer zu handhaben sind, hat mich von einem Kauf abgehalten. Verschiedene Probefahrten bestätigten meinen Verdacht, es schwankt, es schlingert, einfach unangenehm.  Aber rein von der eleganten Form her stiess das Inserat mit ‚meinem‘ Pontiac auf mein Interesse. Dann eine Probefahrt.

Eine neue Erfahrung, es hält die Spur, es bremst ohne ausbrechen, trotz den Diagonalreifen und vorallem, es ist ein 6-Zylinder, 4 lt. mit Hydramatic-Automatik. Im Gegensatz zu 8-Zylindern verhindert die Motorenbremse des 6 Zylinders, dass man permanent auf der Bremse stehen muss. Sukzessive tauchen weitere Kaufargumente auf. Seinerzeit durch die GM Biel importiert und den Schweizer Bedingungen angepasst (Tacho, Radio usw.). Und fast nicht zu glauben, ungeschweisst und tatsächlich rundum original belassen durch all die Jahre. Vielleicht stimmen sogar die 94000 km Laufleistung laut Tachoanzeige. 

Flott auf Fahrt ist es unglaublich, wie mühelos und komfortabel auch längere Strecken zu bewältigen sind. Auf knackige Leistung am Berg jedoch muss man verzichten. Eine Reihe von Pendenzen stehen an, die die Freude noch steigern werden. Ein passendes Radio ist zu suchen (und was dann noch so alles zum Vorschein kommt). Die Heizung jedenfalls wurde erfolgreich wieder zum Leben erweckt. Die Bremse vorne rechts zickt und will eine neue Trommel. Liess sich aber nicht ganz ohne Geburtswehen einbauen, bremst aber heute wieder prächtig rund und gleichmässig. Im April 203 soll die Enkelin des Erstbesitzers damit zur Hochzeit gefahren werden. Wir sind mal optimistisch.