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Der wahre und echte Sammler aber wird es mir übelnehmen, dass ich über das einzelne Fahrzeug nicht wirklich in allen Details Bescheid weiss; ich bin der «actual user» und kenne sehr wohl aber alle Tücken in allen Wetterlagen.

Es kann sogar sein, dass ich mich von einem Exemplar trenne, nur um darauf ein Wunschexemplar zu erstehen. Auf diese Weise sind immer etwa 5 Klassiker in meinem Besitz. Die grösste Freude aber bereitet mir die Tatsache, dass meine vier Kinder auf massvolle Art meine Sammlerleidenschaft tolerieren und ab und zu ein Exemplar selber nutzen.

Etwas aber hat sich in den letzten Jahren in Bezug auf die Haltung gegenüber Oldtimern sehr verändert. Das ‚alte Auto‘ ist zum Anlageobjekt geworden, darf deshalb nicht so aussehen, wie es ihm anstehen würde. Nämlich in Würde ergraut aber durchaus tauglich. Nein, es muss an der Veteranenprüfung schöner als neu daherkommen, kein ‚Alterungsrisschen‘ im Leder und schon gar kein ‚Rostblaterchen‘ am Radlauf ist dann ‚original‘. Obwohl es grad eben so wäre. Denn der immer wieder nachgebesserte Oldtimer wird immer schräger im Gesamteindruck. Schade, aber konform der Gesetzgebung. So sind im Gespräch unter Oldtimersammlern nach dem Händedruck an erster Stelle die letzten Informationen über diejenige MFK-Stelle wichtig, die zurzeit mit normalem Augenmass unsere Oldtimer beurteilt. Wie machen das nur diejenigen Betriebe, die davon leben müssen? Und damit schliesst sich der Kreis, weshalb Oldtimer immer teurer werden. Die unvermeidlichen Kosten, um das Gefährt bewilligungsfähig auf der Strasse zu halten, will letztendlich ein Veräusserer dann auch bezahlt bekommen.

Neues grosses Unwesen in der Szene. Es werden ‚continuation-cars‘ gebaut, hochpreisige Klassiker werden neu aufgelegt damit ein nicht mehr nur zum Verwechseln ähnliches, nein, ein identisches Fahrzeug im Laden zu kaufen ist. Wohl mit versteckter Servolenkung.